Ein besonderes Highlight im Oktober 2024: Dr. Robert Schleip, der führende Experte auf dem Gebiet der Faszienforschung erläutert in Kooperation mit dem österreichischen Arzt und Yogatherapeuten Dr. Peter Poeckh, warum Faszientraining und Yoga Praxis eine achtsame und wertvolle Verbindung darstellen.

Anstatt Faszien nur als träges Verpackungsorgan zu betrachten, weiß man heute, dass sie die muskuläre Kraftübertragung ganz wesentlich beeinträchtigen können, sie für die elastische Bewegungsenergie-Speicherung (Katapult-Effekt) unverzichtbar sind, Faszien eine primäre Ursache von Rückenschmerzen und zahlreichen anderen Weichteilschmerzen darstellen, die Faszie unser wichtigstes Sinnesorgan für die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist, sie ihre Spannkraft auf hormonelle und andere biochemische (z. B. Ernährung) Milieu-Veränderungen anpassen und sie in einer engen Wechselwirkung mit dem vegetativen Nervensystem stehen.

Auch im Sport- und Fitness-Bereich hat sich das Faszientraining zum nahezu unverzichtbaren Zusatz entwickelt. Allerdings ist dies hier nicht immer mit achtsamer Körperfreundlichkeit verbunden. Wesentlich günstiger sieht es im Yoga-Bereich aus. Vermutlich gibt es kein anderes gesundheitsorientiertes Anwendungsfeld, in dem die Faszienerkenntnisse auf einen so fruchtbaren und dankbaren Boden stoßen. Frühere Versuche, Asanas auf die Dehnung einzelner Muskelgruppen zu präzisieren, nehmen sich eher bescheiden gegenüber der weitaus passenderen Einbeziehung langer Faszienketten aus, welche oft über mehrere Gelenke hinweg den ganzen Körper einbeziehen.